Max Oppenheimer war ein Expressionist der ersten Stunde. Er wurde 1885 in Wien geboren und studierte zunächst an der Akademie der bildenden Künste in Wien, später an der Akademie der bildenden Künste in Prag. Er nahm an den legendären Ausstellungen Kunstschau Wien 1908 und Internationale Kunstschau Wien 1909 teil, wo er die Bekanntschaft zahlreicher progressiver Künstler seiner Zeit machte, darunter Oskar Kokoschka (1886-1980), Egon Schiele (1890-1918) oder auch Albert Paris Gütersloh (1887-1973). Der um fünf Jahre jüngere Egon Schiele suchte 1909 aktiv den Kontakt zu Oppenheimer. Ihre freundschaftliche Verbindung überdauerte Jahre und manifestierte sich etwa in der gemeinsamen Arbeit in Schieles Atelier (Winter 1910/11) oder in der gegenseitigen Wertschätzung ihrer künstlerischen Arbeit. Aus der anfänglichen Freundschaft mit Kokoschka entwickelte sich aufgrund der Rivalität der beiden Protagonisten der österreichischen Avantgarde eine regelrechte Feindschaft. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich 1938 musste der Künstler fliehen und emigrierte über die Schweiz in die USA, wo er 1954 starb.

Das Leopold Museum will mit dieser längst überfälligen, umfassenden Schau das zu Unrecht weitgehend vergessene, ebenso bedeutende wie wegweisende Werk Max Oppenheimers neu beleuchten und seinen reichen Motivschatz erschließen. Darüber hinaus wird die Rolle des Künstlers und seiner Netzwerke anhand seiner Zeitgenossen Oskar Kokoschka und Egon Schiele thematisiert.

Fotocredits: Leopold Museum